Oktober 2022 Schafgarbe

SCHAFGARBE

Staude des Jahres 2021

Achillea millefolium L. s.l.

Dank der unterschiedlichen und vielfältigen Wirksamkeit der Inhalts- und Wirkstoffe dieser Heilpflanze trägt die Schafgarbe das Prädikat „Staude des Jahres 2021“.

Wissenschaftlich anerkannt sind Wirkungen auf den Magen- Darmtrakt, auf die Haut oder bei Krampfzuständen bei entweder innerlicher oder auch äußerlicher Anwendung. Für viele Menschen sind Zubereitungen aus der Schafgabe gut wirksame Arzneimittel und auch gut verträglich; bei einer kleinen Gruppe von Menschen kann es zu allergischen Reaktionen kommen, die bei Korbblütlern allgemein bekannt sind.

Namen wie Bauchwehkraut, Jungfrauenkraut, Blutstillkraut oder Achilleskraut weisen in der Volksmedizin bereits auf die Wirksamkeiten der Heilpflanze hin.

So zahlreich die Pflanze in der Natur zu finden ist, so zahlreich ist auch ihr Variantenreichtum bezüglich ihrer Gestalt, ihrer Chromosomenvielfalt und ihrer chemischen Varianten; daher muss man bei der Schafgarbe davon ausgehen, dass man bei dieser Sammelart bei ähnlichem Aussehen nicht immer auf die gleiche Qualität trifft, besonders dann, wenn es Proazulen-freie Sippen sind.

ANWENDUNG IN DER MEDIZIN UND IN DER HAUSAPOTHEKE

Die Fülle der Inhaltsstoffe bringt ein sehr vielseitiges Wirkungsspektrum; dadurch ergeben sich auch verschiedene Anwendungsmöglichkeiten in der wissenschaftlich anerkannten Literatur und in der Volksmedizin.

Wässrige Zubereitungen (Tee) und alkoholische Extrakte zeigen sehr gute Wirkungen auf den Verdauungstrakt. Da viele Wirkstoffe der Schafgarbe in Wasser und Alkohol gut löslich sind, sind beide Formen für eine Therapie gut geeignet.

Sinnvoll und anerkannt ist der Einsatz bei dyspeptischen Beschwerden, wie bei leichten, krampfartigen Beschwerden und Entzündungen im Magen–Darmbereich, bei Völlegefühl, Blähungen, Appetitlosigkeit und bei Gallenproblemen zur Förderung der Gallenproduktion bei zu geringer Gallensekretion. Aber auch im gynäkologischen Bereich gibt man Schafgarbe bei Menstruationsbeschwerden bzw. leichten krampfartigen Unterleibsbeschwerden.

Nicht nur im innerlichen Bereich gilt die Schafgarbe als hervorragende Heilpflanze. Äußerlich ist ihre Anwendung angezeigt bei entzündeter Haut, Schleimhauterkrankungen oder als Wundheilmittel. Sitzbäder bei schmerzhaften Krampfzuständen des kleinen Beckens der Frau werden ebenfalls medizinisch empfohlen.

Die blutstillende Eigenschaft nützt man außer bei Wunden auch bei Problemen mit Hämorrhoiden. Sogar eitrige Wunden, Geschwüre und Blutergüsse werden in der Volksmedizin mit Schafgarbe behandelt.

Trotz dieser vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten sollte aber auch nicht vergessen werden, dass diese Pflanze aufgrund ihrer Inhaltsstoffe auch Allergiepotenzial besitzt, und daher nicht von allen Menschen genützt werden kann.

ZUSAMMENFASSUNG

Die Schafgarbe ist eine in weiten Teilen Europas heimische Heilpflanze, die weiß oder rosa blüht und durch feine Unterschiede eine Sammelart bildet. Seit vielen Jahrhunderten ist die Schafgarbe eine wertvolle Hilfe bei verschiedenen Erkrankungen. Auch heute wird sie von der Wissenschaft als appetitanregendes, krampflösendes, verdauungsförderndes, gallenwirksames Heilmittel anerkannt. Weitere Anwendung findet die Schafgarbe in der Frauenheilkunde, bei Hautproblemen und zur Wundbehandlung.

Das Allergiepotenzial, durch Sesquiterpenlactone verursacht, sollte man bei einer kleinen Gruppe von Menschen nicht unbeachtet lassen.

August 2022 Engelwurz

ECHTE ENGELWURZ

Angelica archangelica L.

Die Heimat der Echten Engelwurz liegt im Norden Europas. Die südlichsten natürlichen Standorte erreichen den Bereich der Donau. In Kulturen gedeiht die Engelwurz auch in unseren Breiten.

Entsprechend der vielfältigen Anwendung in der Vergangenheit wurden der Engelwurz auch viele weitere Namen gegeben; so finden wir für sie Bezeichnungen wie Pestwurz, Theriakwurz, Brustwurz, Heiliggeistwurz, je nach ihrer bevorzugten Verwendung. Zur Anwendung kommt und kam diese Heilpflanze in der Volksmedizin und auch in der modernen Phytotherapie, zum Schutz vor einer Pesterkrankung bis hin zum bitter-aromatischen Therapeutikum im Verdauungstrakt.

Im Alpenraum ist oft die Wilde Engelwurz oder Wald-Engelwurz – Angelica sylvestris L. zu finden. Sie erreicht eine Höhe von mehr als einem Meter und ist damit ein attraktiver Doldenblütler in der Landschaft; diese Art hat aber in der medizinischen Anwendung keine Bedeutung.

MEDIZINISCHE VERWENDUNG

Anerkannt wurden die Wirkungen dieses aromatischen Bittermittels bei verschiedenen Erkrankungen oder Befindlichkeitsstörungen. So gibt es gute Erfahrungen bei der Behandlung dyspeptischer Beschwerden, die sich in leichten Bauchkrämpfen, Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit äußern.

Die Verwendung in der Volksmedizin deckt sich ziemlich mit den medizinisch anerkannten Anwendungen, die erweitert werden durch den Einsatz als schleimlösendes oder harntreibendes Mittel, bei nervös bedingten Schlafstörungen oder zur Regulierung des weiblichen Zyklus.

Das ätherische Öl soll in größeren Dosen nicht innerlich angewendet werden; äußerlich bewährt sich seine Anwendung in hautreizenden oder schmerzstillenden Einreibungen oder Bädern.

WEITERE MÖGLICHKEITEN DER VERARBEITUNG:

Neben der arzneilichen Verwendung der Angelikawurzel wird diese auch in Kräuterschnäpsen, Likören und anderen Digestiva (verdauungsfördernden Zubereitungen) verarbeitet; aber auch zum Würzen von Soßen, Salaten und anderen Speisen eignet sich das herb-aromatische Aroma der Engelwurz. ZUBEREITUNGEN:

Zur Bereitung eines Tees wird ein Teelöffel (2 bis 4 Gramm) Angelikawurzel mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Auch eine kurze Abkochung ist möglich. 2 – 3 x täglich kann eine Schale Tee – mäßig warm – eine halbe Stunde vor dem Essen getrunken werden.

Neben einer Teezubereitung sind auch Tinkturen oder Fluidextrakte aus der Angelikawurzel zur Behandlung der vorhin genannten Beschwerden im Verdauungstrakt gut geeignet. Auch die Zubereitung eines Engelwurzweines ist möglich.

ZUSAMMENFASSUNG 

Die Echte Engelwurz ist im nördlichen Europa beheimatet; sie lässt sich aber auch in Mitteleuropa gut kultivieren. Die aromatisch bitteren Wirkstoffe und spezielle Amide tragen zum umfassenden Wirkungsspektrum bei.

Zubereitungen aus der Engelwurz sind heute ein anerkanntes pflanzliches Heilmittel bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Völlegefühl und leichten krampfartigen Magen- und Darmbeschwerden. Aber auch zur Herstellung von Kräuterlikören und Schnäpsen eignet sich die Angelikawurzel aufgrund des angenehmen aromatischen, nur leicht bitteren Geschmacks.

Mai 2022 Gelber Enzian

GELBER ENZIAN

Gentiana lutea L. und Unterarten

Obwohl die prächtigen, dunkelblauen Enzian-Arten (Alpen-Enzian, Clusius‘ Enzian oder Kochscher Enzian) in den Alpen für viele Pflanzenfreunde der Inbegriff des Enzians sind und auf Schnäpsen und Lebensmitteln abgebildet werden, ist der Gelbe Enzian die Leitpflanze in der Verwendung der Enzianarten als Heilpflanze. Neben dem Gelben Enzian finden wir noch fast 40 Enzianarten in den Alpen, weltweit sind es rund 400 Arten.

Die Enzianarten mit ihren Bitterstoffen waren nicht nur in Arzneien beliebt; sie sind und waren auch Bestandteil verschiedener Kräuterliköre und Schnäpse, die vor oder nach dem Essen – als Aperitif oder als Digestiv – gereicht werden. Daher kam es auch zu einer Gefährdung verschiedener Enzianarten; mit dem Gelben Enzian waren der Getüpfelte Enzian, der Purpur-Enzian, der Pannonische oder Ostalpen-Enzian und der Schwalbenwurz-Enzian in den Arzneibüchern. Der hohe Bedarf machte es notwendig, diese Pflanzen unter Schutz zu stellen. Seitdem es aber gelungen ist, den Gelben Enzian im Feldanbau zu kultivieren und die „Ernte“ in der Natur zu reglementieren, ist es zur Erholung der natürlichen Bestände in den Alpen und den anderen Standorten in Europa gekommen.

MEDIZINISCHE ANWENDUNG

In drei Bereichen haben sich Extrakte aus Enzianwurzeln gut bewährt. Zunächst wirken die Bitterstoffe in passender Konzentration gut bei Appetitlosigkeit. Daher findet man die Enzianwurzel auch in verschiedenen flüssigen Stärkungsmitteln. Weiters eignen sich Extrakte zur Behandlung von dyspeptischen Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit oder Druck und Schmerzen im Oberbauch. Darüber hinaus sind Enzianwurzelextrakte in einem kombinierten Arzneimittel mit Eisenkraut, Schlüsselblume, Holunder und Sauerampfer zur Verbesserung der Sekretolyse und zum Verdünnen von zähem Schleim bei Infektionen im Nasen-, Nebenhöhlen- und Rachenraum.

ENZIANSCHNAPS

Das Brennen von Enzianschnäpsen war ursprünglich ein Privileg der Klöster. Seit einigen Jahrhunderten wird Enzianschnaps von Betrieben mit Brenngenehmigung erzeugt. Der hohe Bedarf an Wurzeln kann nicht durch Wildsammlung allein abgedeckt werden, daher hat der feldmäßige Anbau zu einer Erholung der Vorkommen in der Natur geführt. Die doppelt gebrannten Schnäpse schmecken kaum bitter.

Der Bedarf an Enzianwurzeln zur Herstellung von Arzneimitteln und Schnäpsen beträgt 6000 t frische Wurzeln pro Jahr.

TEE-HERSTELLUNG:

2 – 4 g der getrockneten Enzianwurzel werden mit kochendem Wasser übergossen, man lässt 5 Minuten ziehen, seiht ab und trinkt den Tee mäßig warm.

Der Tee kann auch als Kaltauszug (Mazerat) hergestellt werden; dafür wird obige Menge mit kaltem Wasser übergossen, man lässt 8 – 10 Stunden ziehen, erwärmt kurz und seiht ab.

Zur Appetitanregung wird der Tee eine halbe Stunde vor dem Essen getrunken, zur Verbesserung der Verdauung nach dem Essen.

ZUSAMMENFASSUNG

Der Gelbe Enzian gehört zu den in der Natur geschützten Pflanzen. Er wird auch feldmäßig angebaut.

Extrakte aus den Wurzeln werden bei Appetitlosigkeit, dyspeptischen Beschwerden und in pflanzlichen und homöopathischen Arzneimitteln zur Behandlung von Erkältungskrankheiten und deren Symptomen verwendet.

Das Amarogentin ist der intensivste Bitterstoff mit einem Bitterwert von 58 Millionen.

Neben der arzneilichen Anwendung ist der Enzianschnaps ein seit vielen Jahrhunderten beliebtes Produkt aus dem Gelben Enzian.

April 2022 Gelbwurz

GELBWURZ ODER CURCUMA

Curcuma domestica Val. (Syn. Curcuma longa L.)

Die Kurzcharakteristik der Heilpflanze könnte lauten: Tradition trifft Zukunftsperspektiven oder Zukunftspotenzial.

Es kommt nicht so oft vor, dass eine Heilpflanze seit Jahrtausenden hohes Ansehen genießt und trotzdem hohe Erwartungen in deren Zukunft gesetzt werden. Sollten sich die derzeit vorliegenden Forschungsergebnisse bei der Anwendung am Menschen bewahrheiten, dürfen wir Curcuma-Extrakte bei der Behandlung weiterer Krankheiten erwarten.

Wenn es um Curcuma geht, sind auf jeden Fall zwei Pflanzenarten im Spiel, die in ihrer Heimat seit Jahrtausenden wertvolle Heilpflanzen sind, aber auch als Gewürz eine Spitzenposition halten. Mit der oben genannten Gelbwurz, deren heutiges Hauptanbaugebiet in Indien liegt, rittert die Javanische Gelbwurz (Curcuma xanthorrhiza oder zanthorrhiza ROXB.) aus Indonesien um die Gunst der Anwender. Bisher galten beide Arten – trotz einiger Unterschiede – als etwa gleichwertig.

Eine weitere Besonderheit bei diesen Heilpflanzen liegt darin, dass das Potenzial ihrer Wirkungen noch nicht ausgeschöpft ist. Wurden diese Heilpflanzen aus der Tradition der Verwendung als Gewürz vorwiegend in der Therapie von Verdauungsproblemen – besonders bei Problemen der Gallenfunktion – eingesetzt, eröffnet die Forschungsarbeit der letzten Jahre ganz neue Einsatzmöglichkeiten.

Einen wesentlichen Fortschritt dabei brachte die deutliche Verbesserung der Aufnahme der wirksamen Inhaltstoffe durch den menschlichen Körper. Durch die schlechte Wasserlöslichkeit der Curcuminoide wird bei einer Teezubereitung nur ein verschwindend kleiner Teil der wertvollsten Wirkstoffe dem Körper zugeführt. Durch modernste Arzneiformen konnte dieses Manko überwunden werden und es ist nun möglich die Wirkstoffe in vernünftigen Mengen zu dosieren; besonders wichtig dabei ist, dass durch die spezielle Galenik der Arzneimittel jene Serumspiegel erreicht werden, die für das Erreichen der Wirkungen in neuen Indikationen notwendig sind.

MEDIZINISCHE ANWENDUNG

Bisher kam die Gelbwurz vorwiegend bei den dyspeptischen Beschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen zur Anwendung, wenn eine verringerte Magensaftsekretion, eine gestörte Gallenfunktion (reduzierte Gallebildung und Galleausscheidung) oder eine unzureichende Fettverdauung im Vordergrund stehen. An dieser Wirkung sind sowohl die Curcuminoide als auch das ätherische Öl beteiligt.

Gegenanzeigen: Bei Gallensteinleiden und Verschluss der Gallenwege.

Blick in die Zukunft: Durch den höheren Anteil an Curcuminoiden und die günstigere Zusammensetzung des ätherischen Öls in C. longa wird diese Art als etwas wirksamer eingestuft als die Javanische Gelbwurz (C. zanthorrhiza ROXB.)

Ermutigende Ergebnisse in verschiedenen Studien lassen erwarten, dass gerade Erkrankungen mit entzündlichen Prozessen zur Behandlung mit Curcuma-Extrakten, die durch eine verbesserte Aufnahme durch den Körper auch ausreichende Serumspiegel erwarten lassen, einige Krankheitsbilder erfolgreich behandelt werden können.

Die hohe entzündungshemmende Kraft und gute Verträglichkeit des Curcumins soll deutliche Verbesserungen bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa bringen, die schmerzhaften Entzündungen bei Arthrose und rheumatoider Arthritis mildern. Bei der Behandlung von Krebspatienten konnte sowohl der Zustand der Haut durch Strahlungsbelastung als auch die Nebenwirkungen bei Chemotherapien verbessert werden.

Hohe Erwartungen setzt man auch in die Behandlung von Diabetes Typ 2 Patienten in der Vorbeugung und auch bei Folgeerkrankungen im Bereich der Durchblutungsstörungen.

Indien hat den höchsten Curcumakonsum (330.000 t/Jahr) und eine auffallend niedrigere Rate an Alzheimer-Erkrankungen; daher erhofft man sich auch in dieser Richtung positive Aussichten für die Zukunft.

Ayurveda-Medizin: Da die Bedeutung der Gelbwurzel in der Ayurveda-Medizin hoch ist, wird sie in dementsprechend großen Mengen in Indien angebaut. Curcuma senkt alle drei Doshas; sie hilft bei Entzündungen von Augen und Ohren und schärft auch den Geruchssinn. Im Verdauungstrakt schätzt man ihre antiseptischen, karminativen, abführenden und appetitanregenden Wirkungen. Ein wesentlicher Einsatzbereich liegt im Bereich von Hautproblemen wie z.B. bei Juckreiz, Nesselsucht, Ekzemen, Gürtelrose, Allergien, Prellungen und verschiedenen Formen von Entzündungen im Körper. In der Therapie des Diabetes spielt Curcuma auch eine wesentliche Rolle.

In der indischen Ernährung gehört die Gelbwurz (Curry) zu jedem Essen und auch zu jeder religiösen Zeremonie in den Tempeln und zu Hause.

Curcuma in der Küche: Der getrocknete Wurzelstock ist als Pulver ein hervorragendes Gewürz und auch wichtiger Bestandteil in Curry-Mischungen. Der Geschmack wird als scharf bis brennend scharf, würzig und bitter beschrieben. Das Aroma entfaltet sich in vollem Umfang erst durch die Hitze beim Kochen.

ZUSAMMENFASSUNG

Die Gelbwurz hat ihre Heimat zwischen Indien und Indonesien; sie wird heute als Gewürz- und Heilpflanze in den feuchtwarmen Zonen Asiens kultiviert. Ihre Heilwirkung wird bereits im Sanskrit beschrieben. Auch heute schätzt man ihre Heilkraft und sie zählt zu den gut wirksamen verdauungsfördernden Mitteln.

Ätherisches Öl und die Curcuminoide führen zu einer verbesserten Verdauungs-Funktion bei dyspeptischen Beschwerden. Mit den antioxidativen, entzündungshemmenden und weiteren positiven Eigenschaften erwartet man sich durch Resorptionsverbesserungen den Einsatz bei Entzündungen im Darm, bei Arthrosen, Diabetes, zur Unterstützung bei Krebstherapien und bei Alzheimer Demenz.

April 2020 Vitalpilz Coprinus comatus

Coprinus Comatus – der Porzellantintling

In Europa ist der Coprinus sehr weit verbreitet. Er gedeiht sehr gut auf Wiesen und Äckern und lässt sich wegen seiner anspruchslosen Art leicht kultivieren. Seinen deutschen Namen „Schopftintling“ hat er seiner Besonderheit zu verdanken: nach der Reifephase löst sich sein Hut in schwarze Tinte auf. Diese wurde früher auch zum Schreiben benutzt. Als Speisepilz macht er sich durch seinen feinen, spargelähnlichen Geschmack und die ausgewogene Kombination seiner Inhaltsstoffe sehr beliebt.


Herkunft und Nutzung des Coprinus

Der Coprinus Pilz hat seine Heimat in Europa. Hier wächst er wild auf Wiesen, Äckern und an Feldrainen. Da der Pilz nicht gelagert werden kann, wird er nicht kommerziell angebaut. Seit einigen Jahren erfreut sich die zu Zucht zu Hause immer größerer Beliebtheit. Hier kann der Schopftintling im Haus oder Garten auf Kultursubstrat gezogen werden. Im Garten zeigt eine gute Vorbereitung des Bodens bei der Ernte des Coprinus Wirkung. Je hochwertiger der Boden ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Erntewellen, evtl. sogar im Folgejahr möglich sind. Der Coprinus ist nicht lagerfähig. Sogar bei der Ernte eines sehr jungen Pilzes ist die Gefahr groß, dass er sich durch die Autolyse selbst zersetzt und so nur ein klebriger schwarzer Fleck statt des schmackhaften Hutes übrig bleibt. Dieser schwarze Tintenfleck gab dem Schopftintling auch seinen Namen. Denn diese Flüssigkeit wurde früher tatsächlich zum Schreiben genutzt.

Inhaltsstoffe des Coprinus

Der Coprinus enthält einen hohen Anteil an Eiweiß: alle für den Körper des Menschen essenziellen Aminosäuren sind im Spargelpilz enthalten. Neben Eisen, Magnesium und Kalzium enthält er einen hohen Anteil an Kalium und wenig Natrium. Gleichzeitig findet man bei ihm Vitamin C. Dies ist bei Pilzen eher selten der Fall. Zusammen mit den B-Vitaminen Niacin, Thiamin und Riboflavin liefert dieser Pilz einen wertvollen Beitrag zur täglichen Ernährung.

Medizinische Verwendung des Corinus

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird dieser Vitalpilz verwendet, wenn es um die Behandlung von Hämorrhoiden und Verdauungsproblemen geht. Neuere Forschungen verweisen auf positive Wirkungen bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels, was den Heilpilz Coprinus bei Diabetes Typ II und bei der Hemmung von Sarkomzellenwachstum interessant macht.

Hauptsächlich wird der Vitalpilz Coprinus allerdings bei der begleitenden Behandlung von Diabetes eingesetzt. In Versuchen konnte der Blutzuckerspiegel gesenkt und die Glukosetoleranz erhöht werden. Darüber hinaus führte die Veränderung des Stoffwechsels zu einer Gewichtsreduktion.

Coprinus, der Schopftintling, wird als Vitalpilz vor allem wegen seiner Lektine geschätzt, die direkt an Zellmembranen andocken und so den Stoffwechsel beeinflussen können. Darüber hinaus wird er häufig dazu verwendet einen positiven Einfluss auf die Behandlung von Diabetes zu nehmen.