November 2023 Rhabarber – aus dem Schatzhaus der chinesischen Arzneien

 Rhabarber

Im Osten wie im Westen ist die Wurzel des Rhabarbers ein altbekanntes Heilmittel, das von beiden Kulturbereichen in ganz ähnlicher Weise verwendet wird.

Die chinesische Medizin spricht von einem Katen Temperaturverhalten und einer bitteren Geschmacksrichtung. Die Wirkung erfolgt auf die Funktionsbereiche der „Mitte“, also auf Magen und Milz aber auch auf den Funktionsbereich Dickdarm und die Funktionskreise Herzbeutel und Leber.

Daraus folgend wird die Wirkung in erster Linie damit beschrieben, daß aufgrund des kalten Temperaturverhaltens „Hitze“ und „Wärmebefunde“ ausgeleitet, Stockungen gelöst und die Energieleitbahnen (Meridiane) durchgängig gemacht werden.

Dieses Wirkungsspektrum geht weit über die bei uns beschriebene purgierende Wirkung hinaus, die lediglich eine Verstopfung im Darmbereich beseitigt.

Die Antwhrastoffe, die als wirksame Inhaltsstoffe der Rhabarberwurzel extrahiert wurden, bewirken eine spezifische Reizung der Dickdarmschleimhaut und führen damit zu einem laxierenden Effekt. Eine adstringierenden Wirkung wird durch die nachgewiesenen Gerbstoffe erzeugt. Somit beschränkt sich die Wirkbeschreibung auf ein bitteres Tonikum sowie auf ein mildes Laxans.

Diese Angaben sind sehr bescheiden im Vergleich zur chinesischen Arzneimittellehre, die das gesamte Wirkspektrum der Rhabarberwurzel wesentlich breiter und potenter sieht.

September 2023 Löwenzahn – aus dem Schatzhaus der chinesischen Arzneien

 Löwenzahn (Taraxacum)

In der chinesischen Medizin ist der Löwenzahn seit dem 7. Jahrhundert in Arzneibüchern erwähnt, im Westen zählt er ebenfalls zu den frühen Pflanzenheilmitteln. In beiden Kulturen wird die gesamte Pflanze, von der Wurzel bis zur Blüte verwendet.

Nach den chinesischen Angaben ist das Temperaturverhalten kalt und es besteht ein Bezug zu den Funktionskreisen „Leber und Magen“. Löwenzahn wirkt kühlend und entgiftend und dadurch Schwellungen und Stauungen lösend.

Die westliche Medizin stützt sich auch hier wieder auf die wirksamen Inhaltsstoffe (Taraxacin und Enuline)und so wird der Löwenzahn bei Magenbeschwerden und Gallenfunktionsstörungen eingesetzt. Er erhöht die Gallensekretion und stellt ein Bittermittel dar. 

In der chinesischen Medizin lassen sich alle Arten von „Wärmeprozessen“, auch Entzündungen und Schwellungen mit Löwenzahn behandeln. Das beginnt bei der Infektion der oberen Luftwege, bei der Tonsillitis, der chronischen Bronchitis und reicht bis zu infektiösen Hepatitis oder den Harnwegsinfektionen, auch die akute Mastitis läßt sich mit Löwenzahn therapieren. Ebenfalls als Indikationen werden aufgeführt: Furunkulose, Schwellungen der Halsdrüsen sowie Augenschwellungen. Das Wirkspektrum des Löwenzahn ist in der chinesischen Medizin also weit gefächert.

März 2020 Vitalpilz Chaga

Chaga – der schiefe Schillerporlin

Um den Chaga ranken sich viele Geschichten: So soll einer Sage nach der Großfürst von Kiew im 11./12. Jahrhundert regelmäßig einen Sud aus Chaga Pilz getrunken haben. Später wurde der Einsatz des Chaga von den Einwohnern Sibiriens gut dokumentiert. In der heutigen Zeit ist der Chaga auf vielen Kontinenten bekannt und wird auch gerne in Rahmen der mykotherapeutischen Ernährungsberatung angewendet.
 

Herkunft und Nutzung des Chaga

Der Chaga Pilz ist ein echter Sumpfbewohner. Er liebt die Laubbäume der Waldgebiete von Russland, Polen und Skandinavien wie auch in Kanada oder Japan. Aber auch in anderen Ländern kann er vorkommen. Er ist ein Parasit und besiedelt gerne verschiedene Laubbäume. In den Ländern, in denen der Chaga genutzt wird, sammelt die einheimische Bevölkerung lediglich den auf Birken wachsenden Schiefer Schillerporling.
Der Chaga sieht aus wie eine verbrannte Stelle am Baumstamm. Wenn man die schwarze oder dunkelbraune Rinde aufbricht, kommt das braune, holzartige Innenleben zum Vorschein.
Traditionell wird der Pilz dann noch getrocknet und gebrochen bzw. geschrotet. Durch die grobe Struktur kommt es beim Zerkleinern zu sehr unterschiedlich großen Stücken. Von würfelgroßen Brocken bis zum Pulver findet sich dann alles im Mörser. Danach muss man diese Stücke nur noch mit Wasser aufgießen und ziehen lassen. Diesen kräftig herb schmeckenden Tee kann man mehrmals am Tag trinken.
 

Inhaltsstoffe des Chaga

Die Stärke des Chaga liegt in der Kombination von unterschiedlichen Inhaltsstoffen. Vor allem verschiedene Polyphenole und Polysaccharide gelten als wertvolle Antioxidanzien und begründen seinen guten Ruf.
Ein weiterer nennenswerter Vitalstoff ist das Betulin, das im Inonotus obliquus nachgewiesen wurde. Vermutlich wird es aus seinem Wirtsbaum, der Birke, synthetisiert und über die lange Wachstumszeit des Chaga angesammelt. Als Betulinsäure ist es immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.
Zuletzt seien noch Gerbstoffe, Flavonoide und Mineralstoffe genannt. Vor allem Kalium, Natrium und Magnesium lasssen sich in diesem Vitalpilz nachweisen.
 

Kurzbeschreibung der medizinischen Wirkung:

  • Entzündliche Erkrankungen des Magen-Darmtraktes
  • Krebserkrankungen allgemein, mit einem besonderen Schwerpunkt auf
  • solche des Magen-Darmtraktes
  • Hungerstillung
  • Entzündungshemmung
  • Allgemein kräftigend
  • Antioxidativ
  • Antiviral
  • Abwehrstärkend
  • Stoffwechselanregend
  • Zur Unterstützung bei allergischen Hauterkrankungen (Darmsanierung)
  • Äußerlich reinigend und desinfizierend