Rhabarber
Im Osten wie im Westen ist die Wurzel des Rhabarbers ein altbekanntes Heilmittel, das von beiden Kulturbereichen in ganz ähnlicher Weise verwendet wird.
Die chinesische Medizin spricht von einem Katen Temperaturverhalten und einer bitteren Geschmacksrichtung. Die Wirkung erfolgt auf die Funktionsbereiche der „Mitte“, also auf Magen und Milz aber auch auf den Funktionsbereich Dickdarm und die Funktionskreise Herzbeutel und Leber.
Daraus folgend wird die Wirkung in erster Linie damit beschrieben, daß aufgrund des kalten Temperaturverhaltens „Hitze“ und „Wärmebefunde“ ausgeleitet, Stockungen gelöst und die Energieleitbahnen (Meridiane) durchgängig gemacht werden.
Dieses Wirkungsspektrum geht weit über die bei uns beschriebene purgierende Wirkung hinaus, die lediglich eine Verstopfung im Darmbereich beseitigt.
Die Antwhrastoffe, die als wirksame Inhaltsstoffe der Rhabarberwurzel extrahiert wurden, bewirken eine spezifische Reizung der Dickdarmschleimhaut und führen damit zu einem laxierenden Effekt. Eine adstringierenden Wirkung wird durch die nachgewiesenen Gerbstoffe erzeugt. Somit beschränkt sich die Wirkbeschreibung auf ein bitteres Tonikum sowie auf ein mildes Laxans.
Diese Angaben sind sehr bescheiden im Vergleich zur chinesischen Arzneimittellehre, die das gesamte Wirkspektrum der Rhabarberwurzel wesentlich breiter und potenter sieht.