Spargel (Asparagus)Der Spargel ist uns mehr als eine kulinarische, saisonale Köstlichkeit denn als Heilmittel bekannt. Aber er wird seit Jahrtausenden in chinesischen Arzneibüchern erwähnt und kommt auch bei uns in alten Kräuterbüchern. Aus chinesischer Sicht zeigt er ein kaltes Temperaturverhalten. Seine Geschmacksrichtung findet sich bei bitter und süß und er weist einen besonderen Bezug zu den Funktionsbereichen „Lunge und Niere“ auf. Die Wirkung von Spargel wird damit umschrieben, dass er den Funktionsbereich „Lunge“ befeuchtet und dass Yin stützt. Dadurch wird die Entstehung aktiver Säfte angeregt. Da Spargel (kalt und süß) den Funktionsbereich „Lunge“ befeuchtet, eignet er sich hervorragend bei einem Mangel der Säfte in diesem Funktionskreis, sprich trockenem Husten oder fieberhaft erhöhter Temperatur. Ein energetischer Mangelzustand in den Funktionsbereichen „Lungen und Niere“ bei gleichzeitigen „Hitze-Zeichen“ mit Symptomen wie Durst, Fieber, Mundtrockenheit ect. legt die Verwendung von Spargel nahe.Die westliche Kräutermedizin schreibt dem Spargel einen kräftigen harntreibenden Effekt zu. Verwendet wir Spargel hier als Adjuvans in einigen Blasen-und Nierentees, da hier der diuretische Effekt im Vordergrund steht.
harntreibend
August 2022 Engelwurz
ECHTE ENGELWURZ
Angelica archangelica L.
Die Heimat der Echten Engelwurz liegt im Norden Europas. Die südlichsten natürlichen Standorte erreichen den Bereich der Donau. In Kulturen gedeiht die Engelwurz auch in unseren Breiten.
Entsprechend der vielfältigen Anwendung in der Vergangenheit wurden der Engelwurz auch viele weitere Namen gegeben; so finden wir für sie Bezeichnungen wie Pestwurz, Theriakwurz, Brustwurz, Heiliggeistwurz, je nach ihrer bevorzugten Verwendung. Zur Anwendung kommt und kam diese Heilpflanze in der Volksmedizin und auch in der modernen Phytotherapie, zum Schutz vor einer Pesterkrankung bis hin zum bitter-aromatischen Therapeutikum im Verdauungstrakt.
Im Alpenraum ist oft die Wilde Engelwurz oder Wald-Engelwurz – Angelica sylvestris L. zu finden. Sie erreicht eine Höhe von mehr als einem Meter und ist damit ein attraktiver Doldenblütler in der Landschaft; diese Art hat aber in der medizinischen Anwendung keine Bedeutung.
MEDIZINISCHE VERWENDUNG
Anerkannt wurden die Wirkungen dieses aromatischen Bittermittels bei verschiedenen Erkrankungen oder Befindlichkeitsstörungen. So gibt es gute Erfahrungen bei der Behandlung dyspeptischer Beschwerden, die sich in leichten Bauchkrämpfen, Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit äußern.
Die Verwendung in der Volksmedizin deckt sich ziemlich mit den medizinisch anerkannten Anwendungen, die erweitert werden durch den Einsatz als schleimlösendes oder harntreibendes Mittel, bei nervös bedingten Schlafstörungen oder zur Regulierung des weiblichen Zyklus.
Das ätherische Öl soll in größeren Dosen nicht innerlich angewendet werden; äußerlich bewährt sich seine Anwendung in hautreizenden oder schmerzstillenden Einreibungen oder Bädern.
WEITERE MÖGLICHKEITEN DER VERARBEITUNG:
Neben der arzneilichen Verwendung der Angelikawurzel wird diese auch in Kräuterschnäpsen, Likören und anderen Digestiva (verdauungsfördernden Zubereitungen) verarbeitet; aber auch zum Würzen von Soßen, Salaten und anderen Speisen eignet sich das herb-aromatische Aroma der Engelwurz. ZUBEREITUNGEN:
Zur Bereitung eines Tees wird ein Teelöffel (2 bis 4 Gramm) Angelikawurzel mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Auch eine kurze Abkochung ist möglich. 2 – 3 x täglich kann eine Schale Tee – mäßig warm – eine halbe Stunde vor dem Essen getrunken werden.
Neben einer Teezubereitung sind auch Tinkturen oder Fluidextrakte aus der Angelikawurzel zur Behandlung der vorhin genannten Beschwerden im Verdauungstrakt gut geeignet. Auch die Zubereitung eines Engelwurzweines ist möglich.
ZUSAMMENFASSUNG
Die Echte Engelwurz ist im nördlichen Europa beheimatet; sie lässt sich aber auch in Mitteleuropa gut kultivieren. Die aromatisch bitteren Wirkstoffe und spezielle Amide tragen zum umfassenden Wirkungsspektrum bei.
Zubereitungen aus der Engelwurz sind heute ein anerkanntes pflanzliches Heilmittel bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Völlegefühl und leichten krampfartigen Magen- und Darmbeschwerden. Aber auch zur Herstellung von Kräuterlikören und Schnäpsen eignet sich die Angelikawurzel aufgrund des angenehmen aromatischen, nur leicht bitteren Geschmacks.
Oktober 2020 Vitalpilz Poyporus umbellats
Poyporus umbellats der ästige Porling
Der Polyporus ist ein ausgezeichneter Speisepilz und erfreut sich auch bei uns immer größerer Beliebtheit. Pilzfreunde gehen gerne auch gezielt auf die Suche nach ihm.
Eine Besonderheit dieses Vitalpilzes ist, dass seine Nutzung bereits seit langem dokumentiert ist. Aufzeichnungen aus dem alten China, die vor fast 2000 Jahren gemacht wurden, beschreiben den erfolgreichen Einsatz. Die Tradition hat sich seit dieser Zeit erhalten und so gehört er zu den meist verehrten Pilzen in Asien.
Herkunft und Nutzung des Polyporus
Der Polyporus, auch Eichhase, hat seinen deutschen Namen nicht von ungefähr: wer ihn finden möchte, sucht am besten im Sommer und Herbst unter Eichen und Buchen. Die auffälligen, in dichten Büscheln stehenden Fruchtkörper, geben dem Pilz sein ungewöhnliches Aussehen. Er kann bis zu 20 kg schwer werden.
Auch wenn er kein bekannter Speisepilz ist, schätzen viele Köche sein feines Aroma
und bereiten ihn gerne für ihre Gäste zu. Gebraten solo auf Salat oder als aromatische Beigabe in Saucen oder Suppen ist er eine wunderbare Ergänzung des täglichen Speiseplanes.
Neben diesen kulinarischen Stärken ist der Polyporus reich an verschiedenen Inhaltsstoffen. Sie sind vor allem im Sklerotium konzentriert. Deshalb wird bei der Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln auf Basis dieses Pilzes gerne auf die Ruheform zurückgegriffen.
Inhaltsstoffe des Polyporus. Im Polyporus umbellatus kommen die Mineralien Kalzium, Kalium und Eisen ebenso in nennenswerten Mengen vor, wie verschiedene B-Vitamine und Ergosterin – eine Vitamin-D-Vorstufe.
Der Eichhase steht immer wieder im Focus von wissenschaftlichen Studien.
Medizinische Einsatzgebiete des Polyporus
In China wurde der Eichhase Vitalpilz bereits vor rund 2.000 Jahren das erste Mal nachweisbar erwähnt und bildet seitdem einen festen Bestandteil in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Dem Heilpilz Polyporus wird eine harntreibende Wirkung nachgesagt, wobei er im Gegensatz zu synthetischen Präparaten kein lebensnotwendiges Kalium ausschwemmt, das danach wieder aufgenommen werden muss. Damit ist Heilpilz Polyporus nicht nur eine schonende Alternative bei der Behandlung von Reizungen des Harntraktes, sondern auch bei den unterschiedlichsten Formen von Ödemen und Wassereinlagerungen. Neben seiner harntreibenden Wirkung soll er auch antimikrobielle Wirkung haben, was sich
positiv auf Infektionen auswirkt.
Wirkungsweise vom Medizinalpilz Eichhase in der Mykotherapie
Studien aus China kommen außerdem zu dem Schluss, dass der Vitalpilz Polyporus das Wachstum von Sarkomen und Lungenkrebs hemmt. Auch zu Lebererkrankungen wie Hepatitis B gibt es Studien aus China, die einen Zusammenhang zwischen der Behandlung mit dem Vitalpilz Polyporus und verbesserten Leberwerten, sowie einer antioxidativen Wirkung im Blutplasma herstellen. Vor allem dem in diesem Vitalpilz enthaltenen Polyporusteron B wird nachgesagt, ein effektiver Radikalenfänger zu sein.
Damit könnten die Polyporusterone A und B als bioaktive Komponenten beim Wachstum neuer Haare eine entscheidende Rolle spielen. Wobei aber noch nicht ausreichend erforscht werden konnte, wie das miteinander zusammenhängt. Zumindest in einer Studie mit Tieren konnte durch den Vitalpilz Polyporus das Haarwachstum angeregt werden.
Der Polyporus ist ein erstklassiger Vitalpilz, weil er zu einer schonenden Behandlung von Ödemen, Wassereinlagerungen und Problemen im Harntrakt beitragen kann, ohne den Kaliumstoffwechsel zu beeinträchtigen.