Süßholzwurzel (Radix glycyrrhizae liquiritia)
Die Süßholzwurzel gehört zu den ältesten und am häufigsten verwendeten Arzneimitteln in der chinesischen Medizin. Im Westen ist sie als Bestandteil von Lakritze bekannt aber auch als pflanzliches Heilmittel.
Die Süßholzwurzel verfügt über ein neutrales Temperaturverhalten und wirkt auf alle Funktionsbereiche des Menschen. Hier wird die breite Wirkung des Arzneimittel schon deutlich. Als Hauptwirkung wird eine Ergänzung der Energien der „Mitte“ angegeben. Es werden Hitzebefunde abgeleitet und sie wirkt entgiftend. Im Funktionsbereich „Lunge“ wirkt sie befeuchtend, Schleim wird gelöst und ausgetrieben.
In der westlichen Wissenschaft wurde die Süßholzwurzel wiederholt mit intensiven analytischen Verfahren untersucht. Hier haben sich zwei Hauptbereiche in der medizinischen Verwendung herauskristallisiert: zum einen die Anwendung als Expektorans, nämlich das Lösen von Schleim im Bronchialbereich und zum anderen als Phytotherapeutikum für die Therapie bei Magengeschwüren.
In der Chinesischen Medizin fällt der Süßholzwurzel vor allem eine große Bedeutung als Adjuvans zur Dämpfung innerhalb eines Rezeptes, sprich bei der Verwendung mehrerer Kräuter zu. Hier stellt die Süßholzwurzel eine besondere Verwendung dar, da sie in der Lage ist, ein großes Wirkspektrum zu glätten und divergierende Wirkrichtungen zu dämpfen.
Cave! Der übermäßige Genuss von Süßholz, etwa in Form von Lakritze, birgt Gefahren. Insbesondere bei Neigung zu „Feuchtigkeitsstörungen“, bei einer entsprechenden Labilität der „Mitte“, kann es zu Ödembildungen, Gewichtszunahme, erhöhtem Blutdruck und Herzfunktionsstörungen kommen.