Mai 2015 – Thema: Darm und die Bach-Blüte Aspen

 

Im Monat Mai schreibe ich über das Organ Darm, die passenden Hausmittel und die Schätze aus der Pflanzenheilkunde. Außerdem stelle ich euch die Bach-Blüte Aspen vor.

Phytotherapie

Wermut

Der Wermut ist mit seinen graufilzigen Blättern und dem herbwürzigen Duft, den er verströmt, ein Inbegriff der Mittelmeerländer.

In Mitteleuropa wird Wermut in Gärten kultiviert, wie es die Mönche im Mittelalter vorgemacht haben.

Mit seinem stark bitteren Aroma gehört der Wermut zu den wichtigsten Bitterkräutern, die zur Stärkung der Verdauung verwendet werden.

Aber der Genuss des Wermuts ist auch ein zweischneidiges Schwert, denn seine ätherischen Öle wirken bei Langzeitgebrauch in hoher Dosierung sinnverwirrend, wie viele Künstler in der Blütezeit des Absinth-Getränks leidvoll erfahren mussten. Sehr zu empfehlen ist die Urtinktur der Firma Ceres.

Kardamon  ist ein asiatisches Gewürz, das zur Familie der Ingwergewächse gehört. Im Gegensatz zu anderen Ingwer-Verwandten wird beim Kardamom aber die Frucht genutzt und nicht der Wurzelstock.

Kardamom schmeckt leicht scharf und balsamisch und wird in Mitteleuropa vor allem als Lebkuchengewürz. Auch im indischen Chai-Tee, der auch hierzulande immer beliebter wird, hat Kardamom einen festen Platz.

Durch seine ätherischen Öle regt Kardamon die Verdauung an und wirkt Blähungen entgegen. Außerdem hat er eine entkrampfende Wirkung auf das Nervensystem und kann auch Frauenbeschwerden lindern.

Ich würze meinen frisch gebrühten Kaffee immer gern mit ein wenig Kardamonpulver und einer Prise Zimt. Herrlich!

Uzara: Die Uzarawurzel ist eine traditionelle Heilpflanze aus Südafrika, die vor allem gegen Durchfall verwendet wird.

Sie wird seit Jahrhunderten von den Ureinwohnern Südafrikas verwendet und wurde Ende des 19. Jahrhunderts von auf der Reise erkrankten Europäern entdeckt. Infolgedessen wurde die Uzara auch in Europa eine beliebte Heilpflanze.

Die Uzarawurzel hilft nicht nur überraschend schnell gegen Durchfallerkrankungen, sondern kann auch gegen Menstruationsbeschwerden und andere krampfbedingte Erkrankungen helfen.

 

Hausmittel – Hausmittel – Hausmittel

Heute möchte ich euch mit einer Textpassage aus einem wundervollen humorig geschriebenen Sachbuch erfreuen. „Darm mit Charme“ von der Medizinern Giulia Enders

Sitze ich richtig auf dem Klo? Es ist empfehlenswert, von Zeit zu Zeit Gewohnheiten zu hinterfragen. Laufe ich wirklich den schönsten und kürzesten Weg zur Haltestelle? Ist das Frisieren meines Resthaars über die haarlos gewordene Mittelstelle adäquat und modisch? Oder eben: Sitze ich richtig auf dem Klo? Auf alle Fragen wird es nicht immer klare Antworten geben – aber Herumexperimentieren an sich kann schon mal frischen Wind in alte Gefilde bringen. Das dachte sich vermutlich auch Dov Sikirov. Für eine Studie bat der israelische Arzt 28 Probanden darum, in drei verschiedenen Positionen den täglichen Stuhlgang auszuüben: auf einer normalen Toilette thronend, auf einer ungewöhnlich kleinen Toilette mühevoll »hock-sitzend« oder wie im Freien hockend. Dabei stoppte er die Zeit und händigte ihnen im Anschluss einen Fragebogen aus. Das Ergebnis war eindeutig: Hocken dauerte durchschnittlich rund 50 Sekunden und wurde von den Beteiligten als vollständiges Entleerungserlebnis empfunden. Sitzen dauerte durchschnittlich 130 Sekunden und fühlte sich nicht ganz so erfolgreich an. (Außerdem: Winzig kleine Toiletten sehen einfach immer niedlich aus – egal, was man darauf tut.) Warum? Weil unser Darmverschluss-Apparat nicht so entworfen ist, dass er im Sitzen die Luke vollständig öffnet. Es gibt einen Muskel, der in Sitzhaltung oder gerade auch beim Stehen den Darm wie ein Lasso umgreift und in eine Richtung zieht, so dass ein Knick entsteht. Dieser Mechanismus ist sozusagen eine Zusatzleistung zu den anderen Schließmuskeln. Einen solchen Knickverschluss kennt der eine oder andere vom Gartenschlauch. Man fragt die Schwester, warum der Gartenschlauch nicht mehr geht. Wenn sie das Schlauchende anguckt, lässt man den Knick schnell los und wartet anderthalb Minuten, bis man Hausarrest kriegt. Zurück zum End-Darm-Knickverschluss: So kommt der Kot erst mal zu einer Kurve. Wie bei der Autobahnausfahrt bremst das ab. Dadurch müssen die Schließmuskeln, wenn wir stehen oder sitzen, weniger Kraft aufbringen, um alles drinzuhalten. Lässt der Muskel los, verschwindet der Knick. Die Fahrbahn ist gerade, und es kann reibungslos aufs Gas gedrückt werden. Die »Hocke« ist schon seit Urzeiten unsere natürliche Kloposition – das moderne Sitztoilettengeschäft gibt es erst seit der Indoor-Kloschüssel-Entwicklung im späten 18. Jahrhundert. Eine »Höhlenmensch schon immer …«-Erklärung hat oft ein etwas problematisches Image bei Medizinern. Wer sagt denn, dass die Hocke den Muskel so viel besser entspannt und die Kotfahrbahn dadurch letztlich gerade wird? Japanische Forscher haben deshalb Probanden leuchtende Substanzen gefüttert und beim großen Geschäft in verschiedenen Positionen geröntgt. Ergebnis eins: Es stimmt – in der Hocke wird der Darmkanal schön gerade, und alles kann schnurstracks raus. Ergebnis zwei: Freundliche Menschen lassen sich für die Forschung mit leuchtenden Substanzen füttern und beim Kacken röntgen. Beides ziemlich eindrucksvoll, finde ich. Hämorrhoiden, Darmkrankheiten wie Divertikulitis oder auch Verstopfungen gibt es fast nur in Ländern, in denen man beim Stuhlgang auf eine Art Stuhl geht. Ein Grund dafür, besonders auch bei jungen Menschen, ist nicht etwa schlaffes Gewebe, sondern dass der Druck auf den Darm zu groß ist. Einige Menschen spannen auch tagsüber dauernd ihren Bauch an, wenn sie sehr angestrengt sind. Sie merken es oft gar nicht. Die Hämorrhoiden weichen dem Druck im Inneren lieber aus, indem sie locker aus dem Po baumeln. Bei den Divertikeln drückt sich das Gewebe innerhalb des Darms nach außen. Es entstehen dann winzige glühbirnenförmige Ausstülpungen an der Darmwand. Unsere Art des Klogangs ist mit Sicherheit nicht die einzige Ursache für Hämorrhoiden und Divertikel. Allerdings muss man auch sagen, dass die 1,2 Milliarden hockenden Menschen dieser Welt kaum Divertikel und deutlich weniger Hämorrhoiden haben. Wir dagegen pressen uns Gewebe aus dem Hintern und müssen es beim Arzt beseitigen lassen – und das alles, weil edel thronend cooler ist als albern hockend? Mediziner gehen davon aus, dass häufiges Pressen auf dem Klo das Risiko für Krampfadern, Schlaganfälle oder auch die Stuhlgangsohnmacht deutlich erhöht. Aus dem Frankreich-Urlaub eines Freundes bekam ich die SMS: »Die Franzosen spinnen – jemand hat hier an drei Autobahntankstellen die Kloschüsseln geklaut!« Ich musste laut lachen, weil ich erstens ahnte, dass dieser Text komplett ernstgemeint war, und er mich zweitens daran erinnerte, wie ich das erste Mal vor so einer französischen Hocktoilette stand. Warum soll ich mich bitte hocken, wenn ihr auch einfach eine Schüssel hättet bauen können?, dachte ich ein bisschen weinerlich und schockiert über die große Leere vor mir. In großen Teilen Asiens, Afrika und Südeuropa steht man kurz in Kampfsport- oder Abfahrtsskiposition auf seinem Hock-Klo. Wir hingegen vertreiben uns die Zeit bis zur Vollendung des Schüsselbusiness, indem wir Zeitung lesen, das Klopapier vorfalten, zu putzende Badezimmerecken orten oder geduldig an die gegenüberliegende Wand starren. Als ich diesen Text meiner Familie im Wohnzimmer vorgelesen habe, blickte ich in irritierte Gesichter. Müssen wir jetzt alle von unserem Porzellanthron klettern und in ungeübt wackliger Hockstellung in ein Loch kacken? Die Antwort ist: Nein. Hämorrhoiden hin oder her! Obwohl es sicher ganz lustig wäre, sich auf die Klobrille zu stellen, um von dort aus alles in der Hocke zu erledigen. Das ist aber nicht nötig: Man kann auch im Sitzen hocken. Dies ist besonders dann lohnenswert, wenn es mal nicht so leicht von der Hand bzw. vom Hintern geht: Der Oberkörper wird leicht nach vorne gebeugt, und die Füße werden auf einen kleinen Hocker gestellt – et voilà: alles im richtigen Winkel, man kann lesen, falten und starren mit astreinem Gewissen.

 

Die Bachblüte des Monats Mai: Aspen

Von einer Sekunde zur anderen völlig gestresst. Warum ?

Frau Schmidt arbeitet mit großer Begeisterung als Kreative in einer Werbeagentur.

Wenn sie morgens ausgeschlafen und gut motiviert aus dem Taxi steigt und dann die fünf Minuten von der Eingangstür zum Fahrstuhl zurücklegt, fühlt sie sich plötzlich von einer Sekunde auf die andere völlig anders: Aufgeregt, extrem gestresst und gleichzeitig wie mit Zentnerlasten beschwert.
Sie flüchtet sich in den Fahrstuhl, der sie in den fünften Stock zur Agentur bringt. Das ist Frau Schmidt vertraut, dort fühlt sie sich wohl und sicher. Und nun kann sie staunend miterleben, wie sie innerhalb von einer Viertelstunde in ihren Normalzustand zurück findet .

Diesen Eingang passierten täglich mindestens 500 Menschen, bewusst oder unbewusst mit dem für die Werbebranche typischen Gefühlschaos: extremer Zeitdruck, ständiges Denken an den Wettbewerber (seine Ideen galt es in jedem Fall zu übertrumpfen) und die bange Frage an sich selbst: Ob ich das wohl wieder schaffe? Und wie lange kann ich das Alles durchhalten?
Diese Ängste und Befürchtungen so vieler Menschen verdichten sich an solchen Orten zu einer riesigen Wolke von Psycho-Smog, in die Frau Schmidt jeden Morgen unbewusst eintaucht. Ähnliches erlebt sie in einem vollen Kaufhaus oder in einem überfüllten Bus.
Die Erklärung: Sehr offene, sensible Menschen (besonders so lange sie weitgehend unbewusst reagieren) saugen, ohne es zu merken, diese  Gefühle auf wie ein Schwamm und wundern sich, warum sie plötzlich o müde sind.

An alle, die auch immer wieder solche Erfahrungen machen, meine Empfehlung: In „Sicherheit“ (einen vertrauten und sicheren Ort aufsuchen) bringen und nicht aufhören zu denken. Das meint, mehr Bewusstsein entwickeln, sich beobachten und sich fragen: Sind das meine eigenen Gefühle? Wenn ja, gibt es Gründe dafür? Oder habe ich diese Gefühle aus meiner Umgebung aufgenommen? Bin ich mal wieder Psycho-Smog-Staubsauger?
Versuchen Sie, sich sanft von den fremden Gefühlen zu verabschieden und sie gehen zu lassen. Die eigenen Gefühle brauchen Ihre Aufmerksamkeit vielleicht mehr und die Aspen-Kraftformel könnte helfen, sich ihnen zuzuwenden und sie zu transformieren.

Aspen-Kraftformel:
Ich bin beschützt. Ich bin zentriert. Ich bin stark.

Probiere das ruhig immer wieder aus. Du wirst mit der Zeit erleben, wie nicht nur deine innere Stärke, sondern auch dein menschliches Verständnis wächst.
Die Bachblüte Aspen im Überblick

Aspen (Zitterpappel, Espe/ Populus tremula)

Die äußere Form der Zitterpappel und auch ihr Name sind das perfekte Symbol für die hohe Sensitivität des Aspen-Konzepts. Ein Windhauch genügt, und alle Blätter sind in Bewegung. Man „zittert wie Espenlaub“ und die Ursache ist von außen oft nicht zu erkennen.

Das Konzept der Bachblüte Aspen:
Sensitivität, feine Wahrnehmungsfähigkeit, Ahnungsvermögen

Im harmonischen Aspen-Zustand
… registriert man vieles, was man nicht sehen und anfassen kann. Man erfasst intuitiv auch die verborgenen Zusammenhänge einer Situation. Auf seinen sechsten Sinn kann man sich verlassen.

Daran erkennt man die  negative Aspen-Energie
Es beschleichen einen plötzlich vage Angstgefühle, die man sich nicht erklären kann. Man reagiert hyperempfindlich auf die Ausstrahlung bestimmter Menschen oder die Atmosphäre von Räumen – es ist, als ob man eine Haut zu wenig hätte.
Man muss vor nichts im Leben Angst habe, wenn man seine Angst versteht.
(Marie Curie)

Ich verstehe jetzt
Die Sensitivität ist ein kostbares Instrument, auf dem ich spielen lernen muss, um es nutzen zu können.
Wenn ich meine Wahrnehmungsantennen zu weit ausfahre, verliere ich den Kontakt zu meiner inneren Führung und kann keine konstruktiven Schlüsse mehr aus meinen Wahrnehmungen ziehen.
Anregungen zur Aspen-Reharmonisierung

Wenn dich ein unheimliches Gefühl beschleicht, lasse dich nicht davon paralysieren, sondern analysiere es: Ist es deine Phantasie oder eine echte Warnung deiner inneren Stimme?

Lerne zu unterscheiden, ob plötzliche ungute Stimmungen in dir selbst entstanden sind oder ob du sie unbewusst von außen aufgenommen hast, z.B. durch eine Zeitungsmeldung, eine Fernsehsendung, eine Geschichte, die dir jemand erzählt hat. All dies ist Psycho-Smog und hat nichts mit dir persönlich zu tun!

Durch ein erdendes Hobby, das konkrete Ergebnisse bringt, z. B. Gärtnern oder Singen, schaffst du dir einen stabilisierenden Raum, in dem du dich beschützt fühlst.

 

 

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