Juni 2015 – Thema: Herz/Kreislauf und die Bach-Blüte Vervain

 

Im Monat Juni schreibe ich über die Organsysteme Herz/Kreislauf, die passenden Hausmittel und die Schätze aus der Pflanzenheilkunde. Außerdem stelle ich euch die Bach-Blüte Vervain vor.

Phytotherapie

Rosmarin

Der Rosmarin ist eines der wenigen Kräuter, die niedrigen Blutdruck stärken können. Diese Wirkung gegen niedrigen Blutdruck erfolgt aufgrund der Stärkung von Herz und Kreislauf, hoher Blutdruck wird also nicht noch höher.

Auch nervöse Herzbeschwerden und Herzrhythmusstörungen kann man mit Rosmarin behandeln. Man kann ihn innerlich als Tee, in Teemischungen und als Tinktur anwenden. Das ätherische Öl sollte man nur äusserlich verwenden, weil es sehr stark ist und innerlich eingenommen den Magen reizen könnte.

Achtung!

In der Schwangerschaft sollte man Rosmarin nicht verwenden.

 

Rosmarin-Wein

Mit Rosmarin-Wein kann man eine stärkende Rosmarin-Kur durchführen.

Dazu setzt man 10 gr Rosmarin-Blätter mit einer Flasche leichtem Weißwein an und lässt den Wein eine Woche ziehen.

Danach Abseihen und zweimal täglich ein kleines Glas davon trinken.

 

Rosmarin-Tinktur

Rosmarin-Tinktur kann man zur äußerlichen Einreibung verwenden oder verdünnt als Teil-Bad.

Sie wirkt belebend und kann außerdem Gelenkschmerzen und Neuralgien lindern.

 

Ätherisches Öl

Das ätherische Rosmarin-Öl ist besonders wirksam.

Es ist so stark, dass man es nur äusserlich anwenden sollte, damit es nicht den Magen reizt.

Das ätherische Öl des Rosmarins kann man zur Belebung in der Duftlampe verdampfen.

Man kann es auch in Wasser tropfen und darin baden.

Morgendliche Arm-Bäder in Wasser mit ätherischem Rosmarinöl können kleine Wunder wirken.

Maiglöckchen:

Maiglöckchen nur in Fertigpräparaten, homöopathisch oder äußerlich anwenden.

Das Ausmaß der Giftigkeit des Maiglöckchens ist jedoch umstritten.

Es wirkt deutlich milder und ungefährlicher als der viel verwendete Fingerhut. Früher galt das Maiglöckchen als Allheilmittel, doch dann wurde seine Giftigkeit festgestellt und seine Anwendung geriet nahezu in Vergessenheit.

Maiglöckchen als Herzmittel

Später wurde  herausgefunden, dass die Glykoside, die im Maiglöckchen enthalten sind, ähnlich wirken wie das Herzmittel Strophanthin, aber weniger giftig sind.

Maiglöckchen sind auch weniger giftig als der vielfach benutzte Fingerhut, und sie sammeln sich zudem nicht schädlich im Körper an.

Daher werden Präparate mit Maiglöckchen-Wirkstoffen heutzutage gerne gegen eine Vielzahl von Herzbeschwerden eingesetzt. Sie helfen gegen Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen und Altersherz.

Weißdorn

Der Weißdorn enthält eine Vielzahl unterschiedlicher Substanzen, die wohl zusammenwirken, um die einzigartige Wirkungsweise des Weißdorns zu erzielen. Eine besonders wichtige Rolle dabei spielen vermutlich die oligomeren Proanthocyanidine un die die Crataegussäure.

Das Besondere der Weißdorn-Wirkung ist, dass das Herz gestärkt wird, und praktisch keine Nebenwirkungen auftreten.

Die herzstärkende Wirkung wird im Fachjargon als „positiv inotrop“ bezeichnet. Auch der Fingerhut (Digitalis), die wichtigste Heilpflanze zur Herzstärkung, wirkt positiv inotrop, aber er hat zahlreiche Nebenwirkungen, kann sich ansammeln und ist potentiell tödlich giftig. Der Weißdorn ist in dieser Hinsicht klar im Vorteil, allerdings wirkt er auch schwächer und hat nicht die starke Durchschlagkraft, die der Fingerhut bzw. Präparate daraus, in sehr schweren Fällen haben kann.

Durch den Weißdorn werden die Blutgefäße erweitert und dadurch die allgemeine Durchblutung verbessert, vor allem die des Herzens. So kann der Weißdorn auch bei Angina pectoris helfen und gegen Herzinfarkt vorbeugen.

Eine weitere Besonderheit des Weißdorns ist, dass er den Blutdruck reguliert, das heißt zu hoher Blutdruck wird gesenkt und zu niedriger Blutdruck wird erhöht.

Er kann also auch Menschen mit niedrigem Blutdruck helfen, für die es nur wenige wirksame Heilpflanzen gibt.

Als Nebeneffekt wirkt der Weißdorn leicht beruhigend, was unter anderem bei nervösen Herzbeschwerden hilfreich ist.

Die Wirkung des Weißdorns setzt eher langsam ein, weshalb man den Weißdorn eine Weile anwenden muss, bevor man die Wirkung deutlich spürt. Dann kann man ihn langfristig nutzen, um eine dauerhafte Wirkung zu erzielen.

Die Wirkung des Weißdorns ist in wissenschaftlichen Studien so gut untersucht worden, dass die Kommission E ihn für die Behandlung von Herzinsuffizienz empfiehlt.

 

Hausmittel – Hausmittel – Hausmittel

 

Herztee Teemischung

Mit Weißdorn als Hauptbestandteil kann man eine Teemischung zur Stärkung des Herzens zusammenstellen.

50 gr Weißdornblüten (evtl. plus Blätter)

30 gr Herzgespann

20 gr Verbene (Zitronen-Verbene)

Von dieser Mischung nimmt man ein bis zwei Teelöffel pro Tasse Tee und übergießt die Kräuter mit kochendem Wasser. 10 bis 15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen.

Für einen verbesserten Geschmack, eine aktivierende Wirkung auf den Stoffwechsel und ein hübscheres Aussehen kann man folgende Kräuter ergänzen:

10 gr Zimtblüten (oder Zimtrinde)

10 gr Ingwer-Stücke

2 gr Kornblumen-Blüten

Diese Ergänzung ist vor allem dann sinnvoll, wenn man den Herzkraft-Tee regelmäßig als wohlschmeckenden Haustee mit Heilwirkung trinken will.

Wechselfußbäder: Zuerst die Füße fünf Minuten in 38-42 Grad warmen Wasser baden und dann kurz in 18 – 20 Grad kaltes Wasser tauchen. Nochmals wiederholen, die Füße danach gut abtrocknen und eine Stunde ruhen. Nicht öfters als zwei Mal die Woche.

Belebendes Getränk: Ein frisch gepresster Zwiebelsaft mit Honig.

Kreislaufregulierendes Getränk: 50g Passionsblume, 35 g Baldrianwurzel, 35 g Hopfenzapfen, 25 g Johanniskraut, 25 g Melisse und 1 L 70% Obstbrand mischen, in saubere, dunkle Flaschen abfüllen, gut verschließen, 14 Tage an einem warmen, sonnigen Platz lagern. Währenddessen täglich schütteln ist wichtig. Danach Kräuter abseihen, wieder in die gereinigten Flaschen füllen und kühl und dunkel lagern. Bei unregelmäßigem Kreislauf, bei Bedarf ein Schnapsglas trinken.

Sommer-Herz-Kreislauf-Nerven-Kur: 6 Wochen lang morgens und mittags je einen El Weißdorn- und Mistelsaft und abends 2 El Melissensaft trinken.

Die Bachblüte des Monats Mai: Vervain

Warum immer so viel?

Ich gehe ab und an mit meiner Schwägerin einkaufen. Kleine Anschaffungen, aber auch Lebensmittel für die nächsten ein bis zwei Wochen. Dabei fällt mir auf, dass sie immer von allem zu viel kauft. „Oh die schönen Schollen“, sagt sie mit leuchtenden Augen. Wir brauchen zwei, sie nimmt drei. „Das ist die Schokolade, die mein Sohn so gerne isst!“ Vier Tafeln wandern in den Einkaufskorb.
Mir fallen sofort verschiedene Blüten zu dem Thema ein: die Blüte Heather: Der Wunsch, gut versorgt zu sein. Die Blüte Mimulus: Die Angst, nicht genug zu bekommen, oder sogar die Blüte Honeysuckle, als „Nachkriegsmuster“: Man weiß nie, wann es diese Dinge wieder gibt, also nehme ich lieber mehr.

Alle diese Überlegungen treffen bei meiner Schwägerin jedoch nicht zu. Sie kauft aus purer Begeisterung. Sie entfaltet hier ihr ausgeprägtes positives Vervain-Potenzial und kauft aus purer Lust am Genuss. Reichlich, ja üppig. Ihre Küche und ihre Vorratsräume haben etwas vom Schlaraffenland und ihre Freude an gutem Essen wirkt ansteckend.

Es drängt sich dem Leser „Beech-artig“ jetzt die Frage auf: Und was wird mit all den nicht gegessenen Lebensmitteln? Werden die einfach weggeworfen? Hier kann ich beruhigen. Mit großer Bewunderung verfolge ich immer wieder mit, wie perfekt es meiner Schwägerin gelingt, die „Masse“ zu verwalten: Hier etwas vorkochen, dort etwas einfrieren und immer wieder auch großzügig verschenken. Nichts kommt um.

Man erkennt: Das rechte Maß ist für jeden etwas anderes. Das Wort „zu viel“ ist subjektiv. Was für den Einen zu viel ist, kann für den Anderen gerade ideal sein. Entscheidend ist hier, das eigene Maß zu kennen und damit jederzeit konstruktiv umgehen zu können.
Die Bachblüte Vervain im Überblick

Vervain (Eisenkraut / verbena officinalis)

Römische Gesandte trugen Eisenkrautzweige bei sich, wenn sie mit anderen Völkern über Krieg oder Frieden verhandeln mussten. In den Apotheken war das Kraut als Heilmittel anerkannt, daher der Artname officinalis („offizin“ = alte Bezeichnung für Apotheke).

Das Konzept der Bachblüte Vervain:
Begeisterungsfähigkeit, inneres Feuer, Tatendrang

Im harmonischen Vervain-Zustand
… ist man schnell Feuer und Flamme für ein größeres Ziel oder eine positive Idee. Es fällt einem leicht, auch andere Menschen zu begeistern und für diese Idee zu gewinnen. Aber man drängt sich nicht auf, denn man hat auch ein feines Gespür für die individuellen Grenzen seiner Mitmenschen. Man weiß intuitiv, ob, wann und wie man ihnen seine Idee „verkaufen“ kann.

Daran erkennt man die  negativen  Vervain-Energie
Man kann seine Begeisterung kaum noch zügeln und verliert das Maß. In der festen Überzeugung, die eigenen Einsichten und Erkenntnisse würden auch für den Rest der Welt richtig sein, überrollt man andere Menschen förmlich mit seiner Energie. Man blendet Gegenargumente aus, möchte Andere zu ihrem Glück zwingen und wundert sich, dass man zurückgewiesen wird. Oft kennt man auch in anderen Lebensbereichen keine Grenzen, zum Beispiel beim Essen.
Kein Baum belehrt den anderen, so zu wachsen, wie er wächst. Aber wir sind lauter Propheten.
(Karl Heinrich Waggerl)

Ich verstehe jetzt
Wenn ich, besessen von einer Idee, ständig über meine Grenzen hinausschieße, verliere ich den Kontakt zu meiner inneren Führung – und damit auch den Bezug zur Realität. Dann kann ich die Folgen meines Handelns nicht mehr richtig abschätzen und „verstehe die Welt nicht mehr“.

Anregungen zur Vervain-Reharmonisierung

Wahre Hilfe nimmt dem Anderen sein Problem nicht ab, sondern hilft ihm dabei, es selbst zu lösen.

Auch wenn du einen Anderen zu seinem Glück zwingen willst, tust du ihm Zwang an. Ist das deine Absicht?

 

 

 

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