Pfingstrose (Paeonia officinalis)
In der chinesischen Medizin spielt die Pfingstrose seit über 2000 Jahren eine zentrale Rolle. Sie gilt als die Königin der Blumen, vergleichbar mit der Rose in unserer Kulturkreis. Bei uns im Westen spielt die Pfingstrosenwurzel nahezu keine medizinische Rolle. In China werden weißblühende und rotblühende Pflanzen eingesetzt. Während die weißblühende Pfingstrose mit neutralem Temperaturverhalten ausschliesslich und eindeutig dem Funktionsbereich „Leber“ zugeordnet wird und hier beruhigt, dämpft und ausgleicht steht bei der rotblühenden Pfingstrose die Kühlung der schädigenden Wärmeprozesse im Vordergrund.
Senn sich ein „schädigender Wärmeprozess“ im Funktionsbereich Leber ausgebreitet hat, äussert sich die Symptomatik mit Krämpfen, ziehenden Schmerzen in den Extremitäten, Bauchschmerzen, Schmerzen an den Rippenbögen und Verdauungsbeschwerden.
Die Pfingstrosenwurzel wirkt hier erweichend, dämpfend und schmerzstillend.
Bei Symptomen, wie schmerzhafte, starke Regelblutungen, spontanen Schweißausbrüchen und Nachtschweißen hilft sie die stofflichen Energiereserven zu erhalten und zu sammeln. Beim dritten und häufig vorkommenden Krankheitsbild mit Symptomen wie Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen und Augenflimmern bei hochrotem Kopf wirkt die weißblühende Pfingstrosenwurzel beruhigend, erweichend, kühlend und absenkend.
Aufgrund der eindrucksvollen und in der chinesischen Medizin immer wieder zu beobachtenden Wirkungen dieses Mittels ist es erstaunlich, dass die Pfingstrosenwurzel in der westlichen Medizin keinen nennenswerten Bezug findet.