Im Monat März schreibe ich über das Thema Wechseljahre, die passenden Hausmittel und die Schätze aus der Pflanzenheilkunde. Außerdem stelle ich euch die Bach-Blüte Honeysuckle vor.
Phytotherapie
Frauenmantel Die Schulmedizin hat bei ihren Untersuchungen nicht viele Heilkräfte beim Frauenmantel entdeckt, nur eine gewisse Heilwirkung gegen Magen- und Darmbeschwerden traut sie ihm zu.
Dafür schätzt die Volksheilkunde den Frauenmantel umso mehr.
In der Antike war der Frauenmantel nicht bekannt. Erst ab dem Mittelalter taucht er in Kräuterbüchern auf und auch Hildegard von Bingen empfahl ihn.
Traditionell ist der Haupteinsatzbereich des Frauenmantels die Frauenheilkunde.
Das liegt wohl unter anderem an seinen Pflanzenhormonen, die dem weiblichen Progesteron ähneln. Dadurch kann der Frauenmantel Mangelzustände ausgleichen, die zu prämenstruellen Störungen und zu Wechseljahrsbeschwerden führen. Zudem wirkt das Frauenmantelkraut entkrampfend, was auch sehr günstig für die Gebärmutter ist.
Als Tee getrunken lindert er nahezu alle Arten von Frauenbeschwerden, seien es Periodenkrämpfe, Prämenstruelles Syndrom oder Beschwerden der Wechseljahre.
Rotklee Jedes Kind kennt den Klee, weil es sich erhofft, auf der Suche nach vierblättrigen Kleeblättern das Glück zu finden.
Das Glück durch Klee finden aber vor allem die Tiere, die ihn besonders gerne fressen.
Aber auch in der Heilkunde findet der Klee immer mehr Bedeutung, vor allem der Rotklee, denn er enthält Isoflavone, die in den Wechseljahren gegen den Östrogenmangel helfen.erleichtert.
Traubensilberkerze Der Haupteinsatzbereich der Traubensilberkerze sind Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Zyklusschwankungen, depressive Verstimmung und Schlafstörungen, um nur einige besonders häufige zu nennen.
Die Traubensilberkerze steht im Ruf, ein Phytohormon zu sein, also ein pflanzliches Hormon, das dem Östrogen ähnlich ist.
Die Wirkstoffe der Traubensilberkerze sind chemisch gesehen aber völlig anders als Östrogen. Sie wirken jedoch teilweise etwas ähnlich wie weibliche Hormone und dadurch können Sie zahlreiche Frauenbeschwerden lindern.
Wissenschaftlich wird diese Funktionsweise „Selektive Östrogen-Rezeptor Modulation (Phyto-SERM)“ genannt.
Dabei wird unter anderem der sogenannte LHRH-Pulsgenerator im Hypothalamus gedämpft, wodurch beispielsweise überschießende Reaktionen der Temperatursteuerung gedämpft werden. Das sorgt für eine Linderung der Hitzewallungen, die so typisch für die Wechseljahre sind.
Yams Progesteronmangel in den Wechseljahren
Neben der erwähnten Symptome, die durch ein hormonelles Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron ausgelöst werden, gerät das Progesteron auch im Zusammenhang mit den Wechseljahren mehr ins Blickfeld. Einige Autoren gehen davon aus, dass der beschleunigte Knochenabbau (Osteoporose), die Trockenheit von Haut und Schleimhäuten, die Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und die Blasenschwäche eher auf verminderte Progesteronspiegel als auf zeitweiligen Östrogenmangel in den Wechseljahren zurückzuführen sind. Manche Symptome treten womöglich im Zusammenhang mit starken
Heilwirkung: progesteronähnliche Wirkung, hormoneller Ausgleich auch in den
Wechseljahren, harntreibend, krampflösend auf jede Art von Muskulatur,
entzündungshemmend, antirheumatisch.
Anwendung: Progesteronmangel bzw. Östrogendominanz mit allen Folgen wie PMS,
Eierstockzysten, Myome etc., Wechseljahresbeschwerden mit Symtomen der
Östrogendominanz, Osteoporoseprophylaxe, Menstruationsbeschwerden
Zubereitung: innerlich als Tinktur oder Fluidextract, getrocknete und pulverisierte Wurzel in Kapselform, äußerlich als Gel, Vaginalgel oder Creme
Wenn das Seelische vagabundiert – die Wechseljahre
Während der Wechseljahre gerät häufig nicht nur der Körper aus seinem natürlichen Gleichgewicht. Auch Seele und Geist durchlaufen eine Zeit des Übergangs. Diese Phase des Chaos birgt eine schöpferische Chance für die Frau in der Lebensmitte. Es beginnt eine Zeit, wo uns der Körper einlädt zu schauen, wo es hingehen soll. Mit dem Nichtmehrvorhandensein von Fruchtbarkeit verändert sich unser Blick auf die Dinge. Wir betrachten die Welt nicht mehr so umsorgend, nicht mehr so mütterlich. Dadurch wirken wir auf Andere zum Teil gereizt. Das was früher gutmütig ertragen wurde, dem werden nun rechthaberisch Widerworte entgegengesetzt. Nun sollten wir auf unseren Körper lauschen, was er möchte und versuchen uns entspannt anzupassen.
Wechseljahre aus der Sicht der TCM
Mit zunehmendem Alter lässt speziell die Kraft des Funktionskreises Niere immer mehr nach. Das Nieren-Yin als Sitz der ererbten Lebensenergie wird im Klimakterium schwächer. Dies ist ein physiologischer Prozeß. Das Schwächerwerden des Nieren-Yin hat auch zur Folge, dass Leber, Lunge und Herz-Yin ebenso schwächer werden. Das Yang wird im Gegenzug aber nicht mehr, es wird weniger gehalten und so entsteht ein vorrübergehendes Ungleichgewicht. Es entsteht ein falsches Feuer, das zu Unruhe führt. Dieses Ungleichgewicht äußert sich auf unterschiedliche Weise. Die Symptome kommen und gehen und sind prozeßartig zu verstehen.
Deshalb sind Menschen über 40 gut beraten, die Ratschläge der alten weisen Chinesen zu beherzigen, die auf eine Stützung und Aktivierung des Nieren qi abzielen. Der Funktionskreis Niere gewährleistet die Reproduktionsfähigkeit des Menschen, also auch die Gebärfähigkeit, die ja im Klimakterium verloren geht. Es findet ein sprunghaftes Nachlassen der Nierenenergie insbesonders auf der Yin-Seite statt, das oft für vorübergehende, manchmal jedoch für sehr langdauernde und quälende Anpassungsschwierigkeiten des ganzen Organismus sorgt. Die Chinesen betonen bei diesen klimakterischen Störungen den absoluten Mangel an Nieren-Yin-Energien. Die Praktiker der chinesischen Medizin in Deutschland sehen hierzulande meist weniger einen absoluten Mangel als ein Defizit an Verfügbarkeit von Yin-Energien, d.h. einen Mangel an Bewegung und Dynamik in den Säften. Die Säfte bestehen zuvorderst aus Blut sowie aus den übrigen Körpersäften wie Lymphe, Zwischenzellflüssigkeit, Speichel und Schweiß. Stockungen im Fluss der Säfte führen zu Stausymptomen wie etwa dem schubweisen Schwitzen mit Hitzewallung oder zu Mangelsymptomen (die Leere nach dem Stau!) wie Schlafstörungen oder Taubheitsgefühle. Auch die gefürchtete Osteoporose, die Verdünnung der Knochenstruktur mit erhöhter Anfälligkeit für Knochenbrüche, ist ein derartiges Mangelsymptom.
TCM
Wir sehen, dass sich klimakterische Störungen meist mit einer reinen Aktivierung des Säfteflusses ohne substanzielle Yin-Stützung beseitigen lassen. Diese therapeutische Strategie lässt sich auch gut ohne Arzneimittel verfolgen. Eine Aktivierung des Energieflusses durch sanfte Arbeit mit dem Qi (=Qi Gong) kann hier sehr hilfreich sein. Die meisten Frauen brauchen darüber hinaus aber eine kräftigere körperliche Anstrengung, um die eigenen Säfte in Schwung zu bringen. Ich vergleiche dies immer mit einem Fluss mit Nebengewässern, toten Armen, die nur bei Hochwasser mal wieder richtig durchspült werden. So bringt eine körperliche Anstrengung auch stagnierende Säfte in der Peripherie in Bewegung. Schweiß, der dabei durch die Haut tritt, ist ein sicheres Zeichen, dass die Aktivierung der Säfte umfassend stattfindet. Wichtig ist es, jeden Tag einmal mindestens15-20 Minuten in Schwung zu kommen und das Schwitzen nicht den Hitzewallungen zu überlassen.
Neben regelmäßiger körperlicher Aktivierung ist es für jede Frau mit klimakterischen Beschwerden wichtig wie noch nie im Leben, sich gesund und schlackenarm zu ernähren. Zum einen lässt die Verringerung von Schlacken im Körper alle Energien besser fließen. Zum anderen ist eine gut funktionierende Mitte die Voraussetzung dafür, dass die Nierenenergien nicht unnötig verringert werden. Die alten chinesischen Schriften sagen, dass bei zu geringer Energieproduktion der Mitte der Mensch seine Reserven, die in der Niere gespeichert sind, angreift und dezimiert und damit letztlich seine Lebensspanne verringert. Es kommt also zuerst darauf an, seine Mitte, die Funktionskreise Milz und Magen zu pflegen. Erst dann spielen spezielle Nahrungsmittel, die die Nierenenergien stützen, eine Rolle.
Zur speziell auf die Niere gerichteten Aktivierung stehen einfache Methoden zur Verfügung, die jeder erlernen kann und die auch durchaus Männern, die in die Jahre kommen, empfohlen werden können. Die erste besteht in der Massage des Quellpunktes der Nierenleitbahn unter dem Fuß. Man drückt in die Mitte der Kuhle hinter den Zehengrundgelenken mit dem Daumen fest hinein und führt dabei eine leicht im Uhrzeigersinn kreisende Bewegung aus. Diese Akupressur sollte schon 1-2 Minuten dauern (oder ruhig länger, bis der Daumen lahm wird). Beide Füße werden behandelt und zwar täglich, evt. auch morgens und abends.
Die zweite Methode besteht in einer Atemtechnik, die auch täglich, so oft man kann/mag, angewandt wird. Wenn man ohne Brustkorbbewegung nur in den Bauch ein- und ausatmet kann man dabei beobachten, dass sich der Unterleib bei der Einatmung vorwölbt und bei der Ausatmung einzieht. Die Einatmung kann mit einem Luftballon, der aufgeblasen wird, verglichen werden. Spontan nimmt man dabei meist nur die Vorderwand, d.h. die Bauchdecke wahr. Jetzt kommt es aber darauf an, sich auf die Hinterwand des Ballons zu konzentrieren, die dem Nierenlager entspricht. Es geht dabei um die konzentrative Lenkung des Atems in die Nierenregion. Damit wird der Niere Qi zugeführt. Diese Technik ist eine Sonderform des Qi-Gong, der Arbeit mit dem Qi. Auch in der Arzneimitteltherapie gilt der Grundsatz, dass man einen Funktionskreis immer über seine energetische Mutter stützen sollte. In diesem Fall ist das der Lungenfunktionskreis, dessen Aktivierung durch diese Atemtechnik das energetische Kind, die Niere, stärkt, und das um so mehr, als der Weg, den der Atem in dieser Übung nimmt, genau dieser Mutter-Kind-Regel entspricht. Da diese Atemübung auch zur Vorbeugung von Osteoporose empfohlen wird, nennt man sie auch „Knochenatmung“. Es erscheint Ihnen vielleicht als zu geringfügige Einwirkung, um so etwas Handfestes wie die Knochen zu beeinflussen. Bedenke aber: Wie bei allen energetischen Praktiken ist die Wirksamkeit an das tägliche Üben gebunden. Wenn du diese Atemform zu einer über Jahre praktizierten täglichen Übung machst, so bin ich überzeugt, dass du deinen Knochen wirksam Gutes tun.
Die Bachblüte Honeysuckle im Überblick
Honeysuckle (Echtes Geissblatt, Jelängerjelieber/ Lonicera caprifolium)
Im England des 19. Jahrhunderts bedeutete das Schenken eines blühenden Geißblattzweigs das Versprechen ewig währender Liebe.
Dr. Bach über die Blüte Honeysuckle:
Für jene, die in Gedanken viel in der Vergangenheit weilen, weil diese glücklicher war, oder die den Erinnerungen an eine verlorene Freundschaft nachhängen bzw. alten Wunschträumen, die sich nicht erfüllt haben. Sie können nicht glauben, in der Gegenwart oder Zukunft noch einmal Glück zu erleben.
Honeysuckle-Charaktere sind träumerische und empfindsame Menschen. Sie leben im negativen Honeysuckle-Zustand vornehmlich in der Vergangenheit, weil sie die Gegenwart als hart, problematisch oder langweilig empfinden.
Sie leben oft in der Vorstellung, dass die Zeiten früher besser waren, und verschönern sie so unbewusst. Aus diesem Grund flüchten sie sich in die guten alten Zeiten, um so der Konfrontation mit der Gegenwart aus dem Wege zu gehen.
Es ist ihnen unmöglich, sich von Vergangenem oder Verlorenem zu lösen.
Im negativen Honeysuckle-Zustand bedauert man z.B. verpasste Chancen oder unerfüllte Träume
Honeysuckle kann helfen, wenn man über den Verlust einer geliebten Person nicht hinweg kommt. Es hilft auch bei Trauer, Heimweh, Nostalgie und Wehmut.
Der negative Honeysuckle-Zustand spiegelt sich z.B. bei Frauen wider, die ihr reiferes Alter nicht akzeptieren wollen und sich deshalb wie junge Mädchen kleiden und gebärden. Am meisten erlebt man den Honeysuckle-Zustand bei alten Menschen.
Dr. Bach schrieb einmal: Es kann Bedauern und Sorgen der Vergangenheit aus dem Bewusstsein verbannen. Es wirkt den Einflüssen, Wünschen und Ansprüchen der Vergangenheit entgegen, und bringt einen so zurück in die Gegenwart.
Man lernt, mit dem Verlust bzw. der Lebensveränderung besser umzugehen. Man flüchtet sich nicht mehr in die so genannten guten alten Zeiten. Man setzt sich konstruktiv mit der Vergangenheit auseinander und stellt sich der Gegenwart
Schöne Tage. Nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen sind.
(Rabindranath Tagore)
Wenn Entrümpeln, Koffer packen, überhaupt Abschiednehmen in jeder Form Mühe machen, nimm schon 1–2 Tage vorher ein paar Tropfen Honeysuckle.